Kommunalzirkel "Klimaanpassung in bayerischen Kommunen"

Thema und Anliegen

In Deutschland führt der Klimawandel bereits heute zu einer Zunahme von Hitzestress und Starkregen. Dessen Folgen treffen insbesondere dicht besiedelte Kommunen. Städte und Gemeinden haben ganz eigene Möglichkeiten zur Anpassung an diese Entwicklung. Um die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern, können Kommunen mit Maßnahmen zur grünen und blauen Infrastruktur einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung und zur Reduktion von Treibhausgasen erreichen. Beispielsweise können sie Freiräume gestalten, strukturreiche Lebensräume und lokale Wasserkreisläufe schaffen, Böden und Flächen schonen und diese multifunktional gestalten, Frischluftströme gewährleisten, Überhitzung vermeiden, ressourcenschonende Baumaterialien verwenden oder Fassaden und Dächer begrünen.  

Kommunen besitzen daher auch eine wichtige Vorbildfunktion um Zivilgesellschaft und Wirtschaft für einen aktiven Klimaschutz vor Ort zu gewinnen. Zugleich sehen sich Kommunalparlamente und Verwaltung verstärkt politischen Forderungen ausgesetzt, zum Schutz des Klimas die Initiative zu ergreifen (Stichwort „Klimanotstand“).  

Gemeinsam mit interessierten Kommunen möchten wir in unserem Kommunalzirkel Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen einer nachhaltigen, vorausschauenden Kommunalentwicklung diskutieren und erarbeiten. 

  • Welche Bedarfe und Rolle haben Kommunen hinsichtlich Klimaanpassung?  
  • Wie wirken sich Hitzestress und Starkregen auf die Lebensqualität der Menschen aus?  
  • Welche Anforderungen an kommunales Planen und Bauen bestehen um zukunftsfähige Lösungen, z.B. für Wasserknappheit oder Naturverlust, zu entwickeln?  
  • Wie unterstützen Maßnahmen der grünen und blauen Infrastruktur konkret die Klimaanpassung? 
  • Welche kommunalen Instrumente können für Klimaanpassung wirksam eingesetzt werden? 
  • Wir können Kommunalparlamente und Verwaltung die Entscheidungsprozesse für klimanagepasste Maßnahmen optimal vorbereiten und abschließen? 

Kommunen müssen Antworten auf diese Fragen finden und Handlungsspielräume ausschöpfen, um die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig zu sichern und dabei auch die Verantwortung für die Auswirkungen des eigenen Handelns andernorts berücksichtigen. 

Module, Inhalte und Methoden  

Im Fokus des Kommunalzirkels steht der Austausch von Wissen und Erfahrungen. Nicht jeder muss das Rad neu erfinden. Die teilnehmenden Gemeinden erhalten einen konkreten und unmittelbaren Einblick in die Vorgehensweise anderer Gemeinden bzw. können sich im Dialog und in Abstimmung mit anderen Gemeinden entsprechende Expertise in den Kommunalzirkel holen. Dazu wurden vier Module festgelegt, die verschiedene Inhalte aus dem Themenbereich Klimaanpassung in Kommunen umfassen und die in vier Arbeitstreffen aufgegriffen werden. 

Zwischen Herbst 2020 und Herbst 2021 nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen an vier Arbeitstreffen zu folgenden Modulen teil: 

  • Einstieg in die Thematik mit wissenschaftlichem Impuls, formal-rechtlichen Grundlagen und Abfrage von Bedarfen 
  • Klimaanpassung durch grüne und blaue Infrastruktur – Best Practice aus Kommunen  
  • Klimaangepasstes Bauen – Best Practice aus Kommunen 
  • Gesamtgemeinde im Fokus – gemeinsam auf dem Weg in eine klimagerechte Zukunft  

Die Arbeitstreffen fanden pandemiebedingt virtuell statt. Die inhaltlichen Schwerpunkte können in Absprache mit den Teilnehmenden angepasst werden. 

 

 

Welche Vorteile bietet die Teilnahme am Kommunalzirkel?

  • Zugang zu Informationen und Überblick über erprobte Lösungsansätze anderer Kommunen 
  • Erfahrungsaustausch zu Fragen und Entwicklungen rund um nachhaltige Kommunalentwicklung  
  • Erarbeitung weiterer möglicher Lösungsansätze im Rahmen der Workshops 
  • Einspeisen eigener Themen und Anliegen aus der kommunalen Praxis  
  • Kontakte, um sich mit anderen Kommunen über Herangehensweisen und kommunalpolitische Strategien weiter auszutauschen 

Teilnahme

Der Kommunalzirkel Klimaanpassung in bayerischen Kommunen richtete sich vorrangig an Städte und Gemeinden in Bayern mit bis zu 25.000 Einwohnern.  

Idealerweise nimmt der/die Bürgermeister*in gemeinsam mit eine/m Vertreter*in der Verwaltung, z.B. mit dem Scherpunkt Bauen und Planen, an den Arbeitstreffen teil. Eine Teilnahme mit mehreren Personen ist möglich und wünschenswert.  

Die Teilnahme am Kommunalzirkel ist für Kommunen kostenfrei.