Kommunalzirkel "Biodiversität trifft Kommune - Verbindung mit Zukunft"

Gemeinsam engagiert für den Biodiversitätsschutz – Kommunalzirkel mit über 60 Kommunen aus ganz Bayern erfolgreich gestartet

Eine Verbindung mit Zukunft: das ist das Motto des neuen Kommunalzirkels des Zentrums für nachhaltige Kommunalentwicklung, der nun seinen Auftakt nahm und aufzeigt, was in unseren Städten, Märkten und Gemeinden getan werden kann, um die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern.

Sich bayernweit im Kolleg*innenkreis zu vernetzen und in vertrauensvoller Atmosphäre Erfahrungen auszutauschen, das ist eines der Anliegen des Kommunalzirkels. Denn nicht jede*r muss das Rad neu erfinden. Ebenfalls ein Anliegen des Zirkels ist, die vielen bestehenden Ansätze und Unterstützungsmöglichkeiten für Kommunen zusammenzudenken und einen Überblick über die vielen Angebote zu geben.

Über 60 Kommunen aus Bayern haben sich zu diesem Kommunalzirkel angemeldet und werden sich in mehreren Arbeitstreffen verteilt auf zwei Jahre mit den zahlreichen Aspekten der Biodiversität in Kommunen auseinandersetzen. Partner bei der Umsetzung des Kommunalzirkels ist Florian Lang, der im Projekt “Marktplatz der biologischen Vielfalt” 10 bayerische Kommunen bei der Erarbeitung von Strategien zum Erhalt der Biodiversität und der Umsetzung erster Maßnahmen begleitete.

Das erste Treffen der „Zirkelkommunen“, der einen allgemeinen Überblick über die verschiedenen Aspekte des Biodiversitätsschutzes lieferte, fand am 21. Juni in Plankstetten statt, mit über 50 Vertreter*innen der mitwirkenden Kommunen, darunter Bürgermeister*innen, Verwaltungsmitarbeitende, Rät*innen sowie Klimaschutz- oder Biodiversitätsmanager*innen. Mit dem Kloster Plankstetten hat das Auftakttreffen an einem zentralen Ort in Bayern stattgefunden, an dem zudem der Erhalt der Lebensgrundlagen eine große Rolle spielt, denn das Kloster engagiert sich umfassend u.a. im Betrieb einer biologischen Landwirtschaft.

Das fachliche Fundament für den Biodiversitätsschutz lieferte Frau Ines Langensiepen, die das Bayerische Artenschutzzentrum am Landesamt für Umwelt leitet und in ihrem Vortrag einen Überblick und Hintergrundwissen über die faszinierende biologische Vielfalt Bayerns gab. Der Dreiklang “Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Vielfalt der Lebensräume” begleitete das gesamte Treffen. Ein Spaziergang rund um den nicht nur landschaftlich reizvollen Veranstaltungsort bot Gelegenheit, die Sinne zu schärfen und den Veranstaltungsort durch die „Biodiversitätsbrille“ zu betrachten, bevor dann vertieft die kommunale Handlungsebene in den Blick genommen wurde: Thomas Schwarz von der landimpuls GmbH berichtete aus seiner jahrelangen Erfahrung in der Arbeit mit Kommunen und zeigte Wege zu einem umfassenden kommunalen Biodiversitätsengagement auf. Unabhängig vom großen Vorteil eines Biodiversitätsmanagements machten die anwesenden Kommunenvertreter deutlich, dass auch bereits kleine Maßnahmen einen Beitrag für die Biodiversität vor Ort leisten können, bietet dies doch die Chance, die Kommune an das Thema heranzuführen und nicht gleich zu „überfordern“.  Spannende Einblicke in die kommunale Praxis lieferten auch Bürgermeister Alfred Holzner und Veronika Oberpriller aus Rottenburg an der Laaber, die sich im Projekt “Stadt.Land.Fluss” der Umsetzung ihrer Biodiversitätsstrategie widmen. Frau Oberpriller und Herr Holzner sprudelten vor großen und kleinen Ideen, gaben ihre Erfahrungen auch im Umgang mit Herausforderungen weiter und lieferten einen motivierenden Ausklang der Veranstaltung.

Neben fachlichen Inputs stand auch das Kennenlernen der Kommunen im Fokus. Eine breite Streuung der Kommunen aus ganz Bayern machte diesen Austausch sehr lebendig. Eine Aufstellung der Teilnehmenden zu Fragestellungen sowohl zur geographischen Lage der vertretenen Kommunen als auch fachliche Einschätzungen rund um das Thema Biodiversität vor Ort verdeutlichte den bunten Kreis an Teilnehmenden, die die Veranstaltung durch vielfältige Erfahrungen bereicherten.

Im Kreis der Teilnehmenden sind Kommunen vertreten, in denen bereits strategische Ansätze vorhanden sind und einige Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Biodiversität umgesetzt werden ebenso wie diejenigen, die sich dem komplexen Thema erstmals systematisch annehmen möchten.

Das Wiedersehen lässt nicht lange auf sich warten: In den kommenden Arbeitstreffen werden einzelne Aspekte des Themenfelds Biodiversität vertieft behandelt werden. Das nächste Treffen findet im September virtuell statt und wird sich dem Thema „Schutz und Erhalt der Artenvielfalt auf kommunalen Flächen“ widmen.

 

 

Der Kommunalzirkel "Biodiversität trifft Kommune - Verbindung mit Zukunft!" - Thema und Anliegen

Die Biodiversität steckt in Schwierigkeiten – und wir mit ihr. Der Verbrauch natürlicher Ressourcen führt zum Verlust von Lebensräumen, von Arten und von genetischer Diversität. Am Ende der Kette entstehen Probleme für den Menschen, die zunehmend offensichtlich werden. Dies gilt für den Regenwald und die bayerische Kulturlandschaft in gleicher Weise.

Es klingt nach einer Binsenweisheit, aber: Jede*r kann etwas tun, um den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und die menschlichen Lebensgrundlagen zu sichern. Kommunen haben sich, unter anderem im bayerischen Biodiversitäts-Modellprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt – Bayerische Kommunen setzen auf Biodiversität“ (2018-2021), als sehr wirkungsvolle Handlungsebene erwiesen.

Im Kommunalzirkel „Biodiversität trifft Kommune – Verbindung mit Zukunft!“ erhalten Sie fachliche Informationen, motivierende Anregungen und Raum zum interkommunalen Austausch, wie sich die biologische Vielfalt auf kommunaler Ebene bewahren und fördern lässt. Packen wir gemeinsam eine der drängendsten Herausforderungen der Zukunft an!

Module und Methoden

Das Dachthema des Kommunalzirkels wird in verschiedene Module aufgefächert, die in Arbeitstreffen aufgegriffen werden. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen steht im Fokus: Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden. Die teilnehmenden Kommunen erhalten einen konkreten und unmittelbaren Einblick in die Vorgehensweise anderer Kommunen sowie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Netzwerkgedanke spiegelt sich auch in der Auswahl der Veranstaltungsmethoden wider. Input und Gelegenheiten zu Austausch werden sich gut ergänzen. Einige der Treffen finden in Präsenz statt und bieten auch die Gelegenheit, gute Beispiele zu besichtigen, einzelne Treffen werden wir virtuell organisieren.

Folgende Module sind derzeit für die einzelnen Arbeitstreffen des Kommunalzirkels vorgesehen:

  • Biodiversitätsschutz in der Kommunalentwicklung – die freiwillige Pflichtaufgabe
  • Kommunale Flächen – mehr als nur Flurstücke
  • Wenn Biodiversität auf Energiewende trifft – Synergien, Kompromisse und Konflikte
  • Wer soll das bezahlen und wer hat so viel Zeit? – Einschätzungen zum finanziellen und zeitlichen Aufwand mit Informationen zu Fördermöglichkeiten und praktischer Unterstützung
  • Ob und wann ist genug? – Wolf, Biber, Fischotter & Co
  • Taten UND Worte – Mit professioneller, variantenreicher Kommunikation die Bürger*innen informieren, motivieren und einbeziehen

Die Module sind so angelegt, dass im Verlauf des Kommunalzirkels Wünsche der Teilnehmer*innen berücksichtigt und weitere Themen in den Arbeitstreffen berücksichtigt werden können.

 

Welche Vorteile bietet die Teilnahme am Kommunalzirkel?

  • Zugang zu Informationen und Überblick über erprobte Lösungsansätze anderer Kommunen
  • Erarbeitung weiterer Lösungsansätze im Rahmen der Workshops
  • Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten zu Fragen und Entwicklungen rund um den kommunalen Biodiversitätsschutz
  • Kontakte, um sich mit anderen Kommunen über Herangehensweisen und kommunalpolitische Strategien weiter auszutauschen
  • Einbringen eigener Themen und Anliegen aus der kommunalen Praxis
  • Die Teilnahme am Kommunalzirkel ist für Kommunen kostenfrei

An wen richtet sich der Kommunalzirkel?

Der Kommunalzirkel „Biodiversität trifft Kommune – Verbindung mit Zukunft!“ richtet sich an alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Bayern, die den Biodiversitätsschutz in die kommunale Entwicklung aufnehmen und ihn intensivieren möchten. Wenn Sie ihre Ziele im Austausch mit Kolleg*innen planen und umsetzen möchten, bietet der Zirkel die ideale Plattform.

Idealerweise nimmt der/die Bürgermeister*in gemeinsam mit eine/m Vertreter*in der Verwaltung, z.B. aus den Arbeitsbereichen Umwelt- und Naturschutz, Nachhaltigkeit, Bauen oder Liegenschaften an den Arbeitstreffen teil. Eine Teilnahme mit zwei bis drei Personen ist möglich und wünschenswert.

Die teilnehmenden Kommunen sagen zu, im Zeitraum des Kommunalzirkels an den verschiedenen Arbeitstreffen teilzunehmen, um die verschiedenen Aspekte des Gesamtthemas zu bearbeiten.